Festakt 100 Jahre VfB am 30. September 2023

Madetosparkle – die Tanzgruppe der 6- bis 7-jährigen Mädchen des VfB machten den Auftakt beim Festakt zum 100-jährigen Jubiläum des VfB Uplengen und stimmten die etwa 100 geladenen Gäste aus Sport, Politik und Gesellschaft – und selbstverständlich die vielen Trainer, Übungsleiterinnen, Helfer und ehemaligen Vorstandsmitglieder und Übungsleiter des VfB – auf eine unterhaltsame und informative Festveranstaltung, die im Uplengener Hof Wenke stattfand, ein.

madetosparkle

Der Vereinsvorsitzende Ernst Baumann skizzierte in seiner Eröffnungsansprache die Entwicklung des Vereins, und kam zu dem Schluss, „Was als reiner Fußballverein – für Männer – begann, ist heute ein ausgesprochen diverser Verein: Das Spektrum reicht von vielen Ballsportarten, über Aerobic bis hin zu Reha-Sport. Zuletzt haben wir noch Indoor-Cycling, Darts und Yoga-Kurse ins Programm aufgenommen und bieten damit über 40 verschiedene Angebote – wer hätte das vor 100 Jahren gedacht?“. Er betonte auch, dass dieser Erfolg ganz besonders vom ehrenamtlichen Engagement lebt. „Es lässt sich nicht in Zahlen ausdrücken, wie viele Stunden unsere Ehrenamtlichen sich unermüdlich für „ihren“ Verein einbringen. Das ist – gerade in Zeiten, wo sich die Prioritäten, die Lebens- und Arbeitswelt verschieben – sicher nicht selbstverständlich!“ Baumann bedankte sich bei der Gemeinde und den politischen Gremien für die finanzielle Unterstützung der Uplengener Sportvereine, ganz aktuell auch für die Neugestaltung des Sportgeländes in der Höststraße am Schulzentrum. Weiterhin galt sein Dank auch den Sportverbänden für deren organisatorische und dem Landessportbund bzw. Kreissportbund für die finanzielle Unterstützung.

Ernst Baumann

Als erster Gastredner kam Uplengens Bürgermeister Heinz Trauernicht zu Wort, der sogleich die für die Uplengener Sportwelt wichtige Mitteilung machte, dass der neue Sportplatz in der Höststraße am Schulzentrum am 1. Dezember durch die Ministerin des Landes Niedersachsen für Inneres und Sport, Frau Daniela Behrens, eröffnet wird. Ihm folgte der Landrat des Landkreises Leer, Herr Matthias Groote, der die Bedeutung des Sports über die rein sportlichen Aktivitäten hinaus für den Gemeinsinn und den Zusammenhalt in der Gesellschaft betonte, und deshalb dafür appellierte, dass der Sonntag den Amateuren gehören solle und nicht dem medialen Sportangebot.

Bürgermeister Heinz Trauernicht

Landrat Matthias Groote

Zu den nächsten Programmpunkten leiteten die Videoclip Dancing Gruppen madetoshine und madetoglow über, die, ebenso wie zuvor ihre jüngeren Kolleginnen, das Publikum mit ihrer Tanzkunst beeindruckten.

madetoglow

madetoshine

Anschließend richteten Vertreter der Sportverbände sich an das Publikum. Zuerst machte der Vorsitzender des Niedersächsischen Fußballverbandes, Kreis Ostfriesland, Herr Winfried Neumann deutlich, dass jeder in den Sport investierte Euro, eine Investition in unsere Zukunft sei.

Winfried Neumann NFV

Jörg Kromminga, 1. Vorsitzender vom KreisSportBund Leer nannte den VfB mit seinen mehr als 2.000 Mitgliedern ein Aushängeschild für den KreisSportBund Leer. Er betonte aber auch das sportpolitische Engagement der Gemeinde, durch das die neue Sportanlage in der Höststraße am Schulzentrum ermöglicht wurde, für die es im Landkreis Leer nichts Vergleichbares gebe.

Jörg Kromminga, 1. Vorsitzender vom KreisSportBund Leer

Der Vorsitzende des Turnkreises Leer, Frank Schüür, betonte den Wandel in der sportlichen Ausrichtung des VfB vom reinen Fußballverein zu einem innovativen Verein, der den Sport in seiner ganzen Vielfalt mit einem ganzheitlichen Ansatz anbietet.

Der Vorsitzende des Turnkreises Leer, Frank Schüür

Rainer Schröter, stellvertretender Vorsitzender des Tennisverbandes Niedersachsen-Bremen in der Region Dollart-Ems-Vechte, erinnerte daran, dass die Tennissparte des VfB mit mehr als 150 Aktiven seit bereits vierzig Jahren besteht. Er führte den oft guten gesundheitlichen Zustand der heutigen Senioren auf ihre sportlichen Aktivitäten zurück, hierzu zitierte er eine dänische Untersuchung, die diese These bekräftigte, wobei neben der körperlichen Betätigung auch die sozialen Kontakte im Verein dies bewirken würden.

Rainer Schröter, stellvertretender Vorsitzender des Tennisverbandes Niedersachsen-Bremen in der Region Dollart-Ems-Vechte

Nun luden die Moderatoren der Veranstaltung, Mark Börgers und Carsten Gündel zu einer Zeitreise 100 Jahre VfB ein. Seit den Anfängen in der Nachkriegszeit, im Jahr der Hyperinflation 1923, wurden wichtige Abschnitte der Vereinsgeschichte nachgezeichnet, wobei immer wieder die handelnden Personen im Blickpunkt standen. Drei von Ihnen, die auch der Veranstaltung beiwohnten, mögen stellvertretend genannt sein: Peter Walde, der im Verein von 1982 bis 2018 ehrenamtlich 35 Jahre den Vorsitz innehatte, und der die Entwicklung des VfB ganz entscheidend geprägt hat, oder Hildegard Gebauer, die fünfzig Jahre unzähligen Kindern im Mutter-Kind-Turnen den Spaß am Sport vermittelte. Schließlich Harm Schlachter, der seit mehr als siebzig Jahren bis auf den heutigen Tag für den Verein aktiv ist.

Die Moderatoren Mark Börgers und Carsten Gündel

Mark Börgers mit einem Originaltrikot aus der Gründerzeit

Letzter Programmpunkt der Veranstaltung war eine Diskussionsrunde an der Ulf Thiele (MdL), Marion Steinhorst-Coordes von der Ev.-luth. St. Martins-Kirchengemeinde Uplengen und Ernst Baumann teilnahmen. Dem ging ein Film voraus, in dem Mitglieder und Übungsleiterinnen sich darüber äußerten, was der VfB – dem Verein, wo Sport Spaß macht – für sie bedeutet und was sie sich für die Zukunft von ihm erwarten. Mit entwaffnender Offenheit bekannte Marion Steinhorst-Coordes, dass sie es mit Winston Churchill halte: No Sports! Ulf Thiele hingegen erzählte aus seiner Kindheit, in der er, auch wenn seine Mannschaft wieder einmal zweistellig verloren hatte, immer wieder gerne zum Sport ging, auch weil es eine tolle Gemeinschaft war, in der er sich befand. Dies bekräftigte auch Ernst Baumann, der auch ein großes Potential für neue Sportangebote in dem neuen Sportplatz und dem geplanten Vereinsheim mit neuen räumlichen Angeboten sieht. Dafür werden aber auch weitere Unterstützer als Übungsleiter benötigt. „Besser geht es eigentlich gar nicht“, war Marion Steinhorst-Coordes Antwort, auf die Frage, was der Verein in der Zukunft leisten solle, „ihr bringt die Menschen zusammen, ihr ermöglicht die Interaktion“. Auch Ulf Thiele betonte, dass der Sport ein Korrektiv sei gegen die zunehmende Individualisierung. Er sieht auch in der Verzahnung der digitalen und der analogen Welt sowie in der Inklusion von Menschen mit Handicaps als auch in der Integration von Menschen mit einer Zuwanderungsgeschichte eine Herausforderung für die Sportvereine.

Ulf Thiele (MdL), Pastorin Marion Steinhorst-Coordes und Ernst Baumann im Gespräch mit Mark Börgers

Schließlich präsentierte das gesamte Orga-Team die Agenda für die geplanten Veranstaltungen zum Vereinsjubiläum. Carsten Gündel ging noch auf Hinweise zu unserer Festschrift ein, in der sich in der Fülle des zu bearbeitenden Materials Fehler eingeschlichen haben. Er wies darauf hin, dass wir in einer Fehlerkultur leben: Wer etwas macht, etwas anpackt, dem sollte man auch nachsehen, falls Fehler gemacht werden.

Das Organisations-Team für das Vereinsjubiläum

Abschließend sei darauf hingewiesen, dass auch zahlreiche Vertreter von Nachbarvereinen unserem Festakt beiwohnten, was belegt, was zuvor in den verschiedenen Reden immer wieder hervorgehoben wurde: Der Sport stärkt die Gemeinschaft.

Nach der gelungenen Veranstaltung ließen der Vorstand und das Orga-Team mit ihren Begleitern und Begleiterinnen den Nachmittag im gemütlichen Miteinander ausklingen.

Nun können wir uns auf die nächsten Veranstaltungen freuen, die der VfB anlässlich seines Jubiläums veranstaltet: Als nächste folgt am 7. Oktober die – bereits ausverkaufte – Rot-Weiße-Jubiläumsnacht.